Mittwoch, 4. August 2010

Weltreise 2010 - Tag 18: Kobe Rind

Heute sind wir nach Kobe gefahren, um mal Kobe Rind zu probieren. Wir waren schon früh in der Stadt und sind, nachdem wir uns etwas umgesehen hatten, mit der Seilbahn von Shin Kobe auf einen Berg gefahren und von dort gemütlich wieder runter gewandert. Es ging hauptsächlich durch bewaldetes Gebiet, dort war es etwas kühler als in der Stadt und deshalb sehr angenehm. Der Weg ging vorbei an einem Stausee und tollen Wasserfällen. Zur Mittagszeit waren wir dann wieder unten in der Stadt - es war Zeit für unser Rind!



Im Restaurant nahmen wir an einem Tresen artigen Tisch auf Hockern mit Lehne Platz. Der Großteil des Tresens bestand aus einer Metallplatte, nur der vordere Teil, auf dem schon eine kleine Essunterlage und Stäbchen lagen, war nicht aus Metall. Die Metallplatte fungierte als große Herdplatte und nachdem wir bestellt hatten fing dort ein Koch an unser Rind und die Beilagen zuzubereiten. Wir aßen derweil schon mal unsere Suppe. Der Koch, der mit zwei Spachteln und einem Messer hantierte, hat zuerst ein paar Knoblauchchips zubereitet und auf unseren bereit gestellten Teller gelegt. Dann hat er uns unser Stück Rind präsentiert. Kobe Rind ist sehr stark mit Fett durchwachsen. Der Koch hat das Stück Fleisch in drei Teile aufgeteilt: relativ wenig durchwachsenes Fleisch, Fleich mit sehr viel Fett und die Speckschwarte. Letzteres wurde auf der Kochplatte in kleine Stück geschnitten, sodass der Rest in dem Fett gebraten werden konnte. Zunächst das gute Fleisch, erst zwei größere Stücke, die dann in Mundgerechte Stücke geschnitten und noch mal von allen Seiten angebraten wurden. Nebenbei wurde auch noch verschiedenstes Gemüse angebraten und dann alles auf unseren Teller gelegt. Auf dem befand sich auch je ein kleiner Haufen Salz, Pfeffer und eine Art Senf. Dort konnte man das Fleisch eintunken. Außerdem hatten wir je ein Schälchen Soja- und Süß-Sauer-Soße, sowie Reis. Während wir also die ersten Teile unseres traumhaften Kobe Rinds verdrückten, wurden die Reste vom Fleisch zubereitet. Nach und nach wurde immer anderes Gemüse und neue Fleischhäppchen nachgelegt. Irgendwann auch die durch gebratenen Speckstücke. Als letztes wurde das ziemlich durchwachsene Fleisch, welches nebenher schon angebrutzelt war, noch in sehr kleine Stücke geschnitten und zusammen mit Sojasprossen angebraten und serviert. Zum Nachtisch gab es Tee und Sorbet.

Obwohl das sehr durchwachsene rohe Fleisch nicht so aussieht, ist sehr lecker und sehr zart. Ich behaupte, daß es das zarteste Fleisch ist, das ich je gegessen habe. Filetsteak? Reinstes Leder dagegen. Es lohnt sich!

Nach unserem lecken Mahl sind wir dann noch mit dem Shinkansen nach Himeji gefahren, um das Schloss zu besichtigen. Leider wird der Hauptteil des Schlosses gerade renoviert, sodass wir nicht in den Turm steigen konnten, Trotzdem war es ein netter Nachmittagsausflug.



Daniel hat der Tag natürlich sehr an seine Reise vor knapp 2 1/2 Jahren erinnert - da gab es auch einen Blick auf Himeji-jo ohne Gerüst.

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